Als die Fööss das Laufen lernten Das Buch zeigt die Vorgeschichte und Anfänge der legendären „Bläck Fööss“ Sie nannten sich Yellow Yappers, Blizzards, Plackfizzles (Pickelgesichter), Chandlers, Ray and the Typhoons, Beat Stones, I & Co., Rolling Beats, That's New, The (singing) End, Luckies, Black Birds, Tony Hendrick Five, Hush, Sandwich und Stowaways (Blinde Passagiere) - die Liste der Bands, in denen Mitglieder der Bläck Fööss vor ihrer Gründung vor 40 Jahren gespielt haben, ist lang. Aus den Stowaways (teilweise für erste Schallplatten auch Homburg, ja sogar Röggelcher und Blattschusstrio genannt) gingen dann letztlich im Jahre 1970 die Bläck Fööss hervor. Vier der heute sieben Fööss sind von Stunde Null an dabei: Hartmut Priess, Erry Stoklosa, Günter Lückerath und Peter Schütten. Sie sind die "Fab Four" der Fööss -- die fabelhaften, famosen Starting-Four der Band. Der Übergang von der englischen Cover-Formation aus dem Schatten des Doms zur Kölner Mundartband mit Kultstatus war fließend. Der Musikfanatiker Rainer Pietsch (später Produzent in München) und der "Sonny-Boy der 60er Jahre", Graham Bonney ("Siebmeilenstiefel" und "Supergirl"), sind die Ziehväter und Wegbereiter der Fööss. Tatsächlich gibt es schon viele Publikationen zu den legendären Bläck Fööss aber keine dokumentiert so ambitioniert und so detailliert die Vorgeschichte der bis heute aktiven Gründungsmitglieder wie das jetzt vorliegende Buch. Dafür hat der Kölner Autor und Journalist Walter K. Schulz die Uhr zurückgedreht bis in die frühen 60er-Jahre, in denen er als Zeitzeuge die musikalischen Anfänge der Protagonisten und deren Zusammenschluss vor 40 Jahren erlebte. Wie kam die Idee zum Buch zustande? Ganz einfach: "Mensch, Du müsstest mal dein Zimmer aufräumen, die alten Ordner und die Kartons im Keller!" Sebastian, seines Zeichens Sohn des Buchautors, in der Theorie sehr ordnungsliebend, stichelte schon seit Jahren: "Du musst mal Struktur in deinen Laden bringen." Der Spruch hat in der Familie Schulz inzwischen Kult-Status. Wenn der Mensch in die Jahre kommt, denkt er nicht nur über graue Haare nach, über Stellen am Körper, die zwicken, er erinnert sich auch an die Jugendzeit und klappt alte Alben auf. Manchmal freut er sich sogar auf Klassentreffen. Ein Hauch von Endzeitstimmung? Vielleicht. Walter Karl Schulz hebt gerne vieles - wenn nicht alles - auf. Er hatte schon vor einigen Jahren einmal in anderer Sache nächtelang in den Negativmappen gewühlt und dabei Erstaunliches zu Tage gefördert. Allein seine Labradorhündin Caty leistete ihm dabei - leicht verunsichert - Gesellschaft. Mit den Negativen, die nun im Jahre 2010 bei Schulzens aus dem staubigen Ordner rutschten, war es ähnlich wie bei der Aufräumaktion einige Jahre zuvor. Die Negativstreifen waren vergessen, aber vorhanden. Karnevalsball im Saal der Glasfabrik in Porz, Beatmeisterschaft im Sartorysaal in Köln! Die Stowaways! 2010 - das Jahr der Bläck Fööss, vor 40 Jahren ging es los. Und da lagen sie plötzlich, Negative von einer Musiktruppe mit dem Namen Stowaways, teilweise noch nie auf Fotopapier abgezogen. Je mehr Bilder durch den Scanner auf der Festplatte landeten, desto näher rückte die Idee, im Jubiläumsjahr eine Ausstellung auf die Beine zu stellen. Bald ratterte ein Stapel mit Texten zu den Bildern aus dem Drucker, und nach Kontaktaufnahme mit ehemaligen Musikern schickten einige etliche weitere Fotos und Anekdoten. Und dann folgte die Erkenntnis: Mensch, das ist ja wie ein Buch . . . Hier ist es! Ein Buch wie eine "Familiengeschichte", ein Album, wie man es seinen Lieben zum Geburtstag oder zu Weihnachten schenkt. Selbst gemacht wie mit einem der neuesten schlauen Computerprogramme. Detailversessen und hinterher noch gestreichelt. So entstand eine eindrucksvolle Dokumentation aus der Zeit des Beatgeschehens, aus der letztendlich die "Kings Of Cologne" empor kletterten. Der Autor war hautnah mit Kamera und Notizblock dabei. Er lieferte in jungen Jahren Storys und Fotos für die Lokalzeitung. Das vorliegende Buch präsentiert nun eine Großzahl von unveröffentlichten Bildern, teilweise ergänzt von anderen Fotografen. Es zeigt, wie die Fööss das Laufen lernten, wer ihre Weggefährten waren, wie wichtige Lieder entstanden. Ein Schwenk durch die vier Jahrzehnte bis hin in die Gegenwart darf natürlich nicht fehlen. Der festgebundene Band ist eine wahre Fundgrube in Wort und Bild für alle Freunde der Bläck Fööss und für all diejenigen, die ein wenig Zeitgeist der späten 60er-Jahre verspüren möchten. Als die FÖÖSS das Laufen lernten von Walter K. Schulz Großformatiges Hardcover, 136 Seiten mit ca. 180 meist unveröffentlichten Fotos. Heider-Verlag, Bergisch Gladbach • 24,80 Euro Im Buchhandel erhältlich |
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